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Navan Future Forum

Navan Future Forum zu Nachhaltigkeit in der Geschäftsreisebranche

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Theresa Sieve

15. Apr. 2024
Lesedauer: 3 Min.
Podiumsdiskussion zu nachhaltigeren Geschäftsreisen auf dem Navan Future Forum

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Ein spannendes Speaker-Lineup, zahlreiche nachhaltigkeitsinteressierte Gäste und ein wertvoller Austausch in zwangloser Atmosphäre. Das sind die Eindrücke des ersten Navan Future Forum, das am 11. April 2024 in Berlin stattfand. 

In der neuesten Ausgabe des Travel Manager Survey von Business Travel News Europe gaben zwei Drittel der Befragten an, ihren Fokus vermehrt auf Nachhaltigkeit zu legen.

Ein guter Grund für Navan, eine halbtägige Konferenz mit dem Schwerpunkt auf die Themen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Bereich Geschäftsreisen auszurichten. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammengefasst.

Einheitliche Reporting-Standards 

Viele Unternehmen müssen vor dem Hintergrund der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bereits für das Geschäftsjahr 2024 u. a. Reportings über die CO2-Emissionen für Geschäftsreisen erstellen. 

Dies stellt sie vor zwei Herausforderungen:

  • Es liegen keine oder nicht ausreichend Daten über die mit Reisen verbundenen Emissionen vor. 
  • Es gibt keine einheitlichen Standards für die Messung von CO2-Emssionen. Unterschiedliche Anbieter können verschiedene Standards anwenden, was die Datenlage verfälscht und das Messen von Fortschritten in diesem Bereich nahezu unmöglich macht.

Die Experten in der Paneldiskussion sprachen sich daher einstimmig für das Festlegen einheitlicher Reportingstandards aus. 

„Es wird immer Geschäftsreisen geben. Trends und Statistiken zeigen, dass die Reisezahlen steigen. Aber wie können wir sicherstellen, dass die verschiedenen Akteure in der Branche sich auf einheitliche Standards einigen? Indem Kunden proaktiv darauf aufmerksam machen, dass sich etwas ändern muss. Sie sollten nicht zu geduldig sein.“ – Marcus Jansa, HWS Commercial Leader & ESG Ambassador, Hilton

Potenziale der Technologie voll ausschöpfen

Gerade im Bereich Reporting gibt es bereits technische Möglichkeiten, überholte Prozesse im Geschäftsreisemanagement zu optimieren. Dies gilt sowohl für die Dokumentation von Reisekosten und Spesen als auch für das Tracking des CO2-Fußabdrucks einer Reise. 

Eine moderne Geschäftsreiselösung wie Navan bietet die Möglichkeit, all diese Daten zentral an einem Ort zu bündeln. Datentransparenz in Echtzeit ist die Grundlage für akkurate Berichterstattung und damit der Schlüssel zur Einhaltung der Vorgaben der CSRD. 

Michael Riegel zu nachhaltigen Geschäftsreisen beim Navan Future Forum

Neue Richtlinien und Kapitalismus als Treiber von Innovation 

Anders als häufig angenommen, können neue Richtlinien wahre Innovationstreiber sein. 

Wenn gesetzliche Auflagen zu Marktlücken führen, können diese mit cleveren Geschäftsideen gefüllt werden. 

Es gilt das Gesetz des Kapitalismus: Wenn es ein Wettbewerbsvorteil ist, besonders umweltbewusst zu wirtschaften oder neuartige Produkte zu entwickeln, wird diese Möglichkeit schnell genutzt.

„Wir müssen die Anreize finden, bei denen die Mechanismen des Kapitalismus Innovationen beschleunigen. Deshalb brauchen wir einen technology-first Ansatz, mit dem Reisen wirklich emissionsfrei werden.“ – Ivor van Dartel, Co-founder VÆRIDION

Nachhaltigere Geschäftsreisen – schon heute

Es gibt verschiedene einfache Maßnahmen, die Geschäfts- und Privatreisen schon heute umweltfreundlicher gestalten können.

Bei der Hilton Group können Gäste zum Beispiel selbst entscheiden, wann ihre Handtücher gewechselt werden sollen. Und auf der Speisekarte finden sich inzwischen hauptsächlich regionale und saisonale Produkte, die weniger CO2-Emissionen verursachen.

Und auch in der Luftfahrtindustrie wird umgestellt. Beispielsweise bietet die Lufthansa Group sogenannte Green Fares an. Dafür wird „Nachhaltiger Flugtreibstoff“ (Sustainable Aviation Fuel – SAF) genutzt, welcher dazu beiträgt, die Emissionen für Flugreisen zu senken. 

Michael Nau, Director Sales & Sustainability, Lufthansa Group, fasst zusammen: „Am Ende steht und fällt alles mit dem Preis. Insbesondere im B2B-Bereich sehen wir aber eine steigende Nachfrage nach unseren Green Fares.“ 

Fazit: Die Veränderung ist unaufhaltsam

Getrieben von den aktuellen gesetzlichen Neuerungen, aber auch durch gesellschaftliche Veränderungen hat das Thema Umweltbewusstsein in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. 

Lubomila Jordanova, Gründerin von Plan A und Aufsichtsratsmitglied in zahlreichen namhaften Unternehmen wie etwa BMW und Chloé, hat diese Entwicklung beobachtet. 

„2017 war Nachhaltigkeit noch ein sehr nischiger Bereich. Die Verantwortung wurde oft auf die Politik geschoben. Das kommt heute zwar auch noch vor, aber die Gesetzeslage ist eine andere. Aufsichtsräte und Führungsebenen wollen sich zukunftssicher aufstellen. Da führt kein Weg an umweltbewussteren Prozessen vorbei.“ – Lubomila Jordanova, Founder Plan A

In naher Zukunft greifen neben der CSRD noch weitere Richtlinien wie die CSDD (EU-Lieferkettengesetz) oder das EU-Klimaschutzpaket „Fit for 2025“. Dr. Martin Balas, CEO der Nachhaltigkeitsberatung reCET, sieht das durchaus positiv.

„Unternehmen sollten die EU-Richtlinien nicht als Problem sehen, sondern als Chance. Wenn Maßnahmen sinnvoll und durchdacht umgesetzt werden, können Betriebe davon massiv profitieren.“

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