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Navan-Prognosen für 2024

Travel & Expense: Prognosen von Navan für 2024

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The Navan Team

10. Jan. 2024
Lesedauer: 5 Min.
Flugzeuglandebahn bei Sonnenaufgang, die Navan ins Jahr 2024 führt

Vor nur einem Jahr haben wir vorausgesagt, dass sich die Reisebranche im Jahr 2023 vollständig erholen wird. Doch als dieser Meilenstein näher rückte, sorgte ein anderes Thema für Schlagzeilen: der Vormarsch der künstlichen Intelligenz (KI).

Natürlich wird diese Technologie auch im kommenden Jahr eine entscheidende und transformative Rolle spielen. Sie wird in der komplexen Welt des Reise- und Spesenmanagements aber sicherlich nicht die einzige spannende Entwicklung sein. So viel sei verraten: Die rasanten Veränderungen, die auf Fluggesellschaften, Fintechs und andere Unternehmen zukommen, werden die Art und Weise verändern, wie unsere Kunden das Thema Geschäftsreisen und Reisekosten angehen.

Um Ihnen einen Überblick darüber zu verschaffen, haben wir unsere Führungskräfte bei Navan gefragt, welche Entwicklungen sie für das kommende Jahr erwarten. Hier ist das Ergebnis.

Europa

Es sind weiterhin Einschränkungen im Flugverkehr für einen Großteil des Jahres 2024 zu erwarten. Die Nachfrage steigt in Europa stärker als das Angebot, da vor allem die Fluggesellschaften noch daran arbeiten, den Zustand von vor der Pandemie wiederherzustellen. Die daraus resultierenden Einschränkungen werden zu einem erhöhten Servicebedarf führen und die Nutzung von Self-Serve-Plattformen für Reisende deutlich attraktiver machen.

Um Kunden schnellen und effektiven Support bieten zu können, müssen die Integrationen zur Nutzung von generativer künstlicher Intelligenz ausgebaut werden.

Neue gesetzliche Vorschriften erfordern mehr Fokus auf Nachhaltigkeit. Um die Vorgaben der EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)) zu erfüllen, müssen Unternehmen 2024 alle nachhaltigkeitsbezogenen Entscheidungen sorgfältig prüfen – von den Reduzierungszielen von Treibhausgasemissionen bis hin zu Nachhaltigkeitsmanagement und Anreizprogrammen.

Zudem werden Unternehmen enger mit Anbietern für umweltfreundlichere Alternativen zusammenarbeiten und ihre Mitarbeitenden weiterbilden müssen. Diese Veränderung wird auch einen Zugang zu Echtzeit-Daten wie beispielsweise den CO2-Ausstoß des Unternehmens im Bereich Geschäftsreisen erforderlich machen.

— Michael Riegel, CEO von Navan Europa

Spesenmanagement

Kartenbasierte Fintechs können sich nicht mehr ausschließlich auf Interchange-Modelle verlassen und müssen 2024 ihre Einnahmeströme diversifizieren. In den letzten Jahren sind viele Fintechs mit ihrem engen Produktfokus oder nicht nachhaltigen Kundenanreizen ein hohes Risiko eingegangen – insbesondere im Bereich Firmenkreditkarten, der stark von Interchange-Gebühren abhängig ist.

Im Jahr 2024 werden diese Fintechs ihre Kundenanreize oder ihr Produktportfolio überdenken müssen, um die Risiken abzufedern. Erfolgreiche Fintechs werden zeigen, dass die Steigerung des Volumens davon abhängt, dass Kunden von dem Produkt und dessen Nutzererfahrung überzeugt sind.

Kooperationen werden die Fintech-Branche weiter verändern. Die großen Banken werden immer mehr zu einer zentralen Anlaufstelle für ihre Kunden, statt zu einem weiteren Service oder Partner, den sie verwalten müssen.

Dieser Wandel bietet eine große Chance für Fintechs, dort anzudocken. 2024 wird es vermehrt Partnerschaften zwischen traditionellen Banken und Fintechs geben, wodurch neue Geschäftsmodelle entstehen und Branchenstandards neu definiert werden.

— Michael Sindicich, Executive Vice President und General Manager von Navan Expense

Geschäftsreisen

Mehr Personalisierungsmöglichkeiten für Reisende durch generative KI. Seit Reisen über das Internet buchbar sind, ist die Personalisierung für Reisende ein viel diskutiertes, aber nie erreichtes Ziel. Durch KI rückt dieses nun in greifbare Nähe und Reisende, die viel geschäftlich unterwegs sind, werden besonders davon profitieren. Schließlich ist es immer noch Realität, dass Reisende bis zu 20 Webseiten aufrufen, um die passende Option zu finden.

Unterschiede bei technischer Innovation werden deutlicher. Die Kluft zwischen Unternehmen, die lediglich ChatGPT-Programme verwenden, und solchen, die generative KI-Tools in ihre Systeme integriert haben, wird größer. Letztere werden es Reisenden ermöglichen, den traditionellen Suchprozess zu ersetzen und ihre Buchung schneller abzuschließen.

Der Fachkräftemangel in der Reisebranche besteht fort und wird KI-Innovationen vorantreiben. Der sich verschärfende Mangel an erfahrenen Reiseagent:innen wird dazu führen, dass Reiseunternehmen die Automatisierung dieses komplexen Bereich angehen müssen. Hier kommt die generative KI ins Spiel, die Reisenden personalisierten 24/7-Support bieten kann und Agent:innen wertvolle Kapazitäten einspart. So können diese sich auf die Themen konzentrieren, die menschliche Expertise erfordern.

— Nina Herold, Chief Operating Officer

Reisetrends

Die Nachfrage nach Privatreisen bleibt hoch, Bleisure-Reisen gewinnen weiter an Bedeutung. 2024 wird sich die Nachfrage langsam normalisieren. Mitarbeitende werden weiterhin die Möglichkeit nutzen, ihre Geschäfts- und Privatreisen miteinander zu kombinieren (Anstieg um 72 % im Jahresvergleich), um auf möglichst günstige Weise neue Orte zu entdecken.

Die Saisonalität von Reisen ändert und verflüchtigt sich. Die Zeiten, in denen nur in der klassischen Reisesaison gebucht wird, sind vorbei. Durch immer flexiblere Arbeitsbedingungen können Reisende ihre Traumziele jederzeit ansteuern, um das beste aus ihrem Urlaub herauszuholen. Es wird weiterhin besonders viele Buchungen in den Sommermonaten oder um die Feiertage geben, aber 2024 verteilen sich die Reisen mehr über das ganze Jahr.

— Kelly Soderlund, Traveler Insights Expertin

Inventarangebot

Die Anreizmodelle im Luftfahrtsektor werden sich weiterentwickeln. 2024 werden die Fluggesellschaften, die New Distribution Capability (NDC) eingeführt haben, ihre Programme und Vertragsstrukturen mit Unternehmen und Agenturen umgestalten. Diese neuen Strukturen werden die Vorteile von NDC widerspiegeln und die Nutzung dieser Technologie vereinfachen. So werden Reisende dazu motiviert, über die vom Unternehmen bevorzugten Kanäle zu buchen.

Fluggesellschaften werden Technologie nutzen, um Reisenden, Unternehmen und Agenturen die Vorteile von NDC zu verdeutlichen und mehr maßgeschneiderten Content sowie differenzierte Vorteile anbieten zu können.

NDC für Hotels wird kommen. Um direkter mit Agenturen und Kunden zusammenzuarbeiten, werden Hotels nach neuen Wegen suchen, ihr Angebot zu platzieren. Dies wird zu einem klaren Wettbewerbsvorteil für die Anbieter, die es umsetzen.

Die Unterschiede im Bereich NDC unter den Travel Management Companys (TMC) werden immer größer. Die Veränderungen in der Vertriebsstrategie der Fluggesellschaften werden auch Auswirkungen auf TMCs haben. Die Anbieter, die NDC weiterhin nicht unterstützen, werden mit Nachteilen wie höheren GDS-Zuschlägen und einem geringeren Angebot rechnen müssen. Die Kluft zwischen den TMCs, die NDC einführen und ausbauen, und denen, die hinterherhinken, wird langfristig also größer und größer.

— Dane Molter, Vice President Product

Generative KI

Die Mensch-Computer-Interaktion (human-computer interaction (HCI)) erfindet sich neu. Desktop- und Handy-Apps und auch die Art, wie wir mit diesen Anwendungen interagieren, werden sich grundsätzlich ändern. Der Trend geht zu einer Kombination aus Chat und flexibleren Elementen, die ein- und ausgeblendet werden. Wenn Sie zum Beispiel ein Treueprogramm zu Ihrem Profil hinzufügen möchten, müssen Sie nicht mehr durch komplexe Menüs navigieren. Es werden Ihnen stattdessen nur die Informationen angezeigt, die für Ihr aktuelles Anliegen relevant sind.

Proaktive KI für eine erstklassige Nutzererfahrung. Mit dieser Veränderung wird es auch einfacher, die Bedürfnisse von Benutzer:innen vorherzusehen. Basierend auf wiederkehrenden Mustern kann die KI proaktiv Aufgaben ausführen. Die Benutzeroberfläche (User Interface (UI)), wie wir sie kennen, wird neu gedacht werden und schon bald durch Sprach- und Chatfunktionen erweitert.

— Ilan Twig, Chief Technology Officer und Co-Founder

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